„Es ist leichter, Probleme zu lösen,
als mit ihnen zu leben.“
(Albert Einstein)
Ca. fünf Prozent der deutschen Bevölkerung, also vier Millionen Menschen, sind von einer Legasthenie oder Lese-Rechtschreib-Schwäche betroffen. Allerdings ist es schwierig, die genaue Anzahl von Legasthenikern zu erfassen,
da viele Betroffene gar nichts von ihrer Legasthenie wissen.
Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO handelt es sich bei Legasthenie um eine „Störung im Erlernen der Schriftsprache, die nicht durch eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklungs-, Milieu- oder
Unterrichtsbedingungen erklärt werden kann. Vielmehr ist die Legasthenie das Ergebnis von Teilleistungsschwächen der Wahrnehmung, Motorik und/oder der sensorischen Integration, bei denen es sich um anlagebedingte und/oder durch äußere schädigende Einwirkungen entstandene Entwicklungsstörungen von Teilfunktionen des zentralen Nervensystems handelt.“
Lese- und Rechtschreibstörung ist eine anerkannte schulische Entwicklungsstörung, die zu den medizinischen Diagnosen im internationalen Klassifikationssystem ICD-10 gehört.
Legasthenie ist weder eine Krankheit noch ein Intelligenzproblem!
Sie kann aber bei Nichterkennen und -behandlung gravierende Folgen für das Kindes- und Erwachsenenalter haben:
mangelndes Selbstwertgefühl, Schulversagen/-angst, Probleme in Ausbildung und Beruf
Häufige Anzeichen sind auffallende Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben:
• sehr langsames Lesetempo
• Weglassen von Buchstaben bzw. Silben
• Probleme beim sinnerfassenden Lesen
• Verwechslung von Wörtern und Buchstaben
• hohe Fehlerzahl in Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung
• Probleme beim Niederschreiben von Gehörtem
Um betroffene Kinder und Jugendliche frühzeitig zu fördern, sind als Unterstützung Bezugspersonen in Schule und Familie wichtig. Darüber hinaus bildet eine gesicherte Diagnose durch fachliche qualifizierte Schulpsychologen, Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder besonders ausgebildete Kinder- und Jugendlichen-Therapeuten die Voraussetzung für Erleichterungen in Form von Notenschutz und Nachteilsausgleich. Wird die Lese-Rechtschreib-
Schwäche hingegen nicht frühzeitig und fachlichen Standards entsprechend diagnostiziert und nicht von den Lehrkräften berücksichtigt, sind die betroffenen Kinder in ihrer schulischen Entwicklung stark eingeschränkt.
Warum Nachhilfe bei Legasthenie/LRS Sinn macht
Neben einer maßgeschneiderten Therapie kann gezielte Nachhilfe ganz erheblich dazu beitragen, den individuellen Förderbedürfnissen der von Legasthenie betroffenen Schüler entgegenkommen. Beide Maßnahmen ergänzen sich optimal, um
➢ Schwierigkeiten bei Lernprozessen zu beheben
➢ die Chancengleichheit zu verbessern
➢ das schulische Potential auszuschöpfen
➢ den Anschluss an die Klasse nicht zu verlieren
Ebenso wie bei allen Schülern, die Probleme in bestimmten Fächern haben und deshalb Nachhilfeunterricht nehmen, ist es auch bzw. gerade bei Kindern mit Legasthenie/LRS sinnvoll, den Lernstoff unterrichtsbegleitend zu vertiefen.
Unter Berücksichtigung der besonderen Lernschwierigkeiten gehe ich mit den Schülern gezielt die Inhalte in einzelnen Bereichen durch und berücksichtige dabei vor allem die durch Legasthenie/LRS bedingten Probleme.
Die Erfolgserlebnisse tragen nicht nur zur Leistungsverbesserung bei, sondern bestärken die Kinder und Jugendlichen vor allem in der Erfahrung, nicht zwangsläufig benachteiligt zu sein oder immer wieder ausgebremst zu werden. Sie fühlen sich vielmehr bestärkt darin, konsequent den eigenen Weg gehen zu können.
Bereits seit vielen Jahren arbeite ich mit meiner sehr erfahrenen und geschätzten Kollegin Dietmute Ritzau-Franz zusammen. Sie ist zertifizierte Trainerin für Legasthenie und Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten und steht Ihnen ebenfalls gerne für Fragen zur Verfügung. Weitere Infos zu ihrem Konzept finden Sie unter www.lrs-drf.de.
Nützliche Links:
www.bvl-legasthenie.de
www.legasthenie-bayern.de
www.akl-bayern.de
www.legakids.net
Literatur:
- Firnhaber, Mechthild: „Legasthenie und andere Wahrnehmungsstörungen. Wie Eltern und Lehrer helfen können“ (1996), ISBN-13: 978-3596300921
- Küspert, Petra: „Neue Strategien gegen Legasthenie: Lese- und Rechtschreibschwäche: Erkennen, Vorbeugen, Behandeln“ (2018), ISBN-13: 978-3963040122
- Schulte-Körne, Gerd/Galuschka, Katharina: „Ratgeber Lese-/Rechtschreibstörung (LRS): Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher“ (2018), ISBN-13: 978-3801727222
- Sellin, Katrin: „Wenn Kinder mit Legasthenie Fremdsprachen lernen“ (2020), ISBN-13: 978-3497029686
- Suchodoletz, Waldemar: „Fragen und Antworten zur Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie). Eine Orientierungshilfe für Betroffene, Eltern und Lehrer“ (2013), ISBN-13: 978-3801722319